Fliesen werden entsprechend ihrer vorgesehenen Nutzung in verschiedene Abriebklassen unterteilt:
Abriebklasse 1 – sehr leichte Beanspruchung
Hausschuh- und Barfußbereich, wie beispielsweise Badezimmer. Keine durchgängige Benutzung.
Abriebklasse 2 – leichte bis mittlere Beanspruchung
Privater Wohnbereich wie z.B. Wohn- oder Arbeitszimmer, relativ wenig Nutzung und wenig Schmutz.
Abriebklasse 3 – mittlere Beanspruchung.
Diese Klasse umfasst den gesamten Wohnbereich, vor allem Küchen, Flure, Treppen, Sanitär- und Therapiebereiche in Praxisräumen.
Abriebklasse 4 – stärkere Beanspruchung
Sehr widerstandsfähig, geeignet für Verkaufsräume, Hotels, Garagen.
Abriebklasse 5 – starke Beanspruchung
Für Bodenbeläge mit stärkerer durchgängiger Nutzung wie z.B. Restaurants und öffentliche Einrichtungen.
Durch das unterschiedliche Verhalten verschiedener Untergründe bei Erschütterungen oder Temperaturveränderungen muss den Fugen zwischen solchen Flächen Bewegungsspielraum gelassen werden. So werden Risse oder Beschädigungen der Oberflächen vermieden. Die entsprechenden Übergänge werden mit elastischen Dichtungsmitteln geschlossen oder mit speziellen Dichtprofilen erreicht.
Schmale Fliesen, die im Wandbereich als gestalterisches Mittel als oberer Abschluss oder farblich abgesetzter Streifen im oberen Bereich eingesetzt werden. Auch Bodenflächen lassen sich hervorragend mit dazu passenden Bodenbordüren kombinieren.
Fliesen und Platten werden bei einer Temperatur von 900 – 1250 Grad gebrannt. Je höher die Brenntemperatur und je länger die Brenndauer sind, umso dichter und stärker wird die Keramik. Da beim Brennen der Fliesen und Platten nicht immer die gleichen Bedingungen herrschen, kann es zwischen den Brennchargen zu leichten Unterschieden in der Färbung oder Oberflächenstruktur kommen. Daher sollte für ein Projekt immer Material der gleichen Charge verwendet werden.
Craquele ist eine Bezeichnung für feine Risse in der Glasur (Haarrisse). Bei einigen Glasuren wird die Craquelebildung als gestalterisches Mittel absichtlich herbeigeführt.
Dekor ist das im Normalfall eingebrannte Muster oder Motiv einer Fliese. Dekorfliesen werden vereinzelt, in regel- oder unregelmäßigen Abständen zur Auflockerung des Fliesenbildes als Getaltungsmerkmal eingesetzt.
ist ein Verfahren zur konventionellen Verlegung von Fliesen an Wand und Boden mit angemischtem Mörtel aus Sand und Zement. Bei dieser Verlegungsart werden die Wand und Bodenfliesen direkt in das Mörtelbett eingesetzt, wobei der Mörtel alle Unregelmäßigkeiten des Untergrundes ausgleicht. Dieses ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber der heute allgemein üblichen Dünnbettverlegung. Durch die Dickbettverlegung wird eine hohe Verlegegenauigkeit erzielt. Die Dickbettverlegung wird auch verwendet, wenn bauseitig kein Estrich oder Putz vorhanden ist. Die Technik der Dickbettverlegung wird heute fast nur noch bei der Natursteinverlegung angewendet.
Die Dünnbettverlegung ist eine sehr häufig angewandte Art der Verlegung von Fliesen an Wand und Boden mit Dünnbettmörtel, Dispersionsklebstoffen oder Epoxidharzklebstoffen. Durch das Dünnbettverfahren wird eine zügige Arbeitsweise erreicht, jedoch ist ein völlig ebener Untergrund Voraussetzung für ein gutes Ergebnis. Bei größeren Unebenheiten im Untergrund muss dieser vor dem Aufbringen der Fliesen gespachtelt werden.
Bei ungünstigen Untergründen wie beispielsweise alten Fliesen, alten PVC-Böden, Bodenbeschichtungen oder anderen haftungsfeindlichen Untergründen, war bislang häufig eine aufwändige und mit viel Schmutz verbundene Bodensanierung nötig. Mit einer Entkopplungsmatte ist häufig eine schnelle, saubere und kostengünstige Bodensanierung möglich, der Altbelag muss nicht entfernt werden. Da die Entkopplungsmatte zwar direkt auf dem Untergrund verlegt, aber nicht mit ihm verklebt wird (schwimmende Verlegung), ist eine hundertprozentige Entkopplung gewährleistet – Schallbrücken, Spannungen und Risse werden vermieden.
Estriche sind gesondert hergestellte Schichten, die als Teil der Fußbodenkonstruktion auf einen tragenden Untergrund oder auf einer dazwischenliegenden Trenn- oder Dämmschicht aufgebracht werden und als glatter Untergrund für Bodenbeläge dienen.
Bei Feinsteinzeug handelt es sich um unglasierte Fliesen mit einer extrem niedrigen Wasseraufnahme. Durch ihre hohe Dichte sind sie sehr reinigungsfreundlich und unempfindlich gegenüber Verschmutzungen.
Bei den sogenannten “Flex-Klebern” handelt es sich um zementartige Kleber, die durch Kunststoffanteile vergütet sind und somit über besondere Eigenschaften verfügen. Flexkleber sind besonders geeignet für Verklebungen auf Fußbodenheizungen oder auf Untergründen, bei denen Bewegungen zu erwarten sind.
Wer Terrasse, Balkon oder andere Außenbereiche mit Fliesen gestalten möchte, sollte dennoch sicher gehen, dass es sich bei der gewählten Auslegeware um frostsichere Fliesen handelt. Frostsichere Fliesen bilden die Basis eines jeden gefliesten Außenbereichs. Auch Faktoren wie der passende Kleber, Fugenmörtel, sowie alle weiteren genutzten Materialien sollten für den Außenbereich geeignet sein.
Fugen dienen dem Ausgleich materialbedingter, zulässiger Abweichungen der Kantenlängen und der Winkelgenauigkeit von den angegebenen Herstellmaßen. Die Breite der Fuge ergibt sich im Allgemeinen aus den Empfehlungen der Verlegenormen.
Empfohlene Fugenbreiten:
Kantenlängen bis 100 mm: ca. 2 mm
Kantenlängen von 100 bis 200 mm: ca. 3 mm
Kantenlängen von 200 bis 600 mm: ca. 4 mm
ist ein spezieller Herstellungsprozess, durch den die Oberfläche des unglasierten Steinzeuges so dicht wird, dass sie fleckbeständig ist. Eine Nachbehandlung mit Imprägniermitteln darf hier nicht mehr vorgenommen werden, weil die Imprägnierflüssigkeit nicht mehr in die Keramik eindringen kann und so als schmutzbindender Film auf der Oberfläche verbleiben würde.
Hier handelt es sich um Fliesen, deren Fläche kleiner als 10 x 10 cm ist. Mosaikfliesen werden meist auf Netzen oder Papierblättern verklebt und sind so leicht zu verlegen.
Natursteine können in Farbe, Stärke und Bearbeitung nicht ganz einheitlich geliefert werden. Natürliche und bearbeitungsbedingte Abweichungen sowie Quarzstellen, Poren, Einsprengungen und offene Stellen berechtigen nicht zu Beanstandungen, soweit sie das Gesamtbild und die Funktionalität des Belages nicht wesentlich beeinträchtigen.
Große oder kleine Fliesen können in hohem Maße die optische Raumwirkung beeinflussen. So können große Fliesen kleine Räume größer wirken lassen.
Spaltplatten eignen sich durch ihr dichtes, wetterfestes Material bestens für den Einsatz im Außenbereich als frostsichere Boden- und Wandbeläge.
Steingut-Fliesen sind mit Metalloxiden glasiert und werden meist nur als Wandfliesen verkauft. Diese Fliesenart ist nicht frostsicher.
Die hohe Temperatur beim Brand des Steinzeugs sorgt für eine hohe Dichte des Materials. Sie nehmen kein Wasser auf und sind daher frostsicher. Steinzeug-Fliesen sind glasiert und unglasiert im Handel.
Besonders in öffentlichen und gewerblichen Räumen muss aus Sicherheitsgründen auf einen rutschfesten Bodenbelag geachtet werden. Dieses wird meist durch raue Oberflächen erreicht. Die Trittsicherheit von Bodenbelägen wird in verschiedene Klassen unterteilt:
R9 für Gefälle 3 – 10 Grad
R10 für Gefälle 10 – 19 Grad
R11 für Gefälle 19 – 27 Grad
R12 für Gefälle 27 – 35 Grad
R13 für mehr als 35 Grad Gefälle
Neben der Form, der Größe und der Farbe von Fliesen nimmt besonders das Verlegemuster einen entscheidenden Einfluss darauf, wie ein Raum wahrgenommen wird. Das bekannteste Fliesen Verlegemuster ist der Kreuzverband, bei dem die Fliesen Ecke an Ecke parallel verlegt werden. Durch die Variante der Diagonalverlegung von Bodenfliesen erhält der Raum optisch mehr Weite. Als Varianten des Kreuzverbands bieten sich auch Halbverband, Drittelverband oder gar Viertelverband an. Diese Fliesen – Verlegemuster sorgen vor allem dann für einen besonderen Reiz, wenn die Fliesen nicht quadratisch sind, sondern in modernen länglichen Maßen. Die einzelnen Fliesen liegen hier nicht bündig, sondern reihenweise seitlich versetzt aneinander und bilden so eine zusätzliche Maserung an Wand und Boden. Auch mit unterschiedlich großen Fliesen lassen sich aparte Muster erzielen. Ein Klassiker ist hier der Römische Verband. Dabei werden große Fliesen diagonal zueinander verlegt, aber nicht Spitze an Spitze, sondern bündig auf der Hälfte der quadratischen Fliese.
Wenn der Einsatzbereich es zulässt, kann eigentlich fast jede Fliese als Wandfliese verwendet werden. Wandfliesen sind weniger abriebfest als Bodenfliesen. Wandfliesen sind meist im Rechteckformat ausgeführt und haben eine Vielzahl von unterschiedlichen Formatvarianten. Als Standardformat gilt auch heute noch die 20 x 25 cm Wandfliese, wobei auch große Formate oder Mosaike bei der Wandgestaltung zunehmende Beliebtheit erlangen.
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